Welche Handys lassen sich am besten reparieren?

In jedem einzelnen dieser Geräte stecken wertvolle Ressourcen, die nicht verschwendet werden sollten. Foto: Dreamstime

Topten hat unzählige Handys auf ihre Reparierbarkeit untersucht und präsentiert eine Liste mit den 27 besten. 

In Schweizer Haushalten sind 10,8 Millionen Handys im Umlauf. Das sind 1,3 Geräte pro Person. Viele davon verstauben in einer Schublade, weil sie nicht mehr richtig funktionieren. Und das oft schon nach zwei bis drei Jahren. Das ist eine riesige Verschwendung der wertvollen Ressourcen, die in jedem einzelnen dieser Geräte stecken. 

In unserer unmittelbaren Nachbarschaft hat man dies bereits erkannt: Frankreich kennt seit Januar 2021 ein Rating für die Reparaturfähigkeit von Smartphones, die auf einer Skala von 1 bis 10 beurteilt werden. Je höher der Wert, desto besser die Reparaturfähigkeit. Dieser Reparatur-Index lässt sich auch in der Schweiz anwenden, da die Hersteller die gleichen Smartphones in ganz Europa und damit auch hierzulande anbieten. Topten listet jetzt – erstmals in der Schweiz – hier erhältliche Handymodelle (Android, Apple iOS) auf, die einen Wert von 6 und mehr aufweisen. 

Der Reparatur-Index 

Die Beurteilung der Reparierbarkeit basiert dabei auf fünf Kategorien: 

1. Dokumentation von Reparaturanleitungen 

2. Zerlegbarkeit des Geräts (verschraubte Teile etwa erhalten eine bessere Bewertung als geklebte) 

3. Verfügbarkeit von Ersatzteilen 

4. Preis der Ersatzteile, Produktspezifisches (z. B. Verfügbarkeit von Software-Updates) 

5. Hilfestellung auf der Webseite, Hotline etc. 

«Ziel des Reparatur-Index ist es, Hersteller dazu zu bewegen, ihre Geräte kundenorientierter zu gestalten», sagt Steffen Hepp von Topten, der unabhängigen Internet-Plattform. Ist ein Handy zum Beispiel gut zerlegbar, kann man es bei einem Defekt in einen Repair-Shop zur Reparatur bringen. Oder man repariert selber, sofern man ein geschicktes Händchen hat. 

Schwachstellen vieler Handys 

Zu den häufigsten Problemen bei Handys zählen, dass a) keine Sicherheits- oder Funktionsupdates mehr vom Hersteller angeboten werden, b) die Handys aus irgendwelchen Gründen nicht mehr richtig funktionieren, c) das Display einen Schaden hat, oder d) der Speicherplatz nicht mehr ausreicht. 

Topten hat unzählige Geräte gesichtet und 27 der besten Geräte (mit Werten ab 6 auf einer Skala von 1 bis 10) auf der Webseite topten.ch/smartphones aufgeführt. Dort erfährt man auch, welche Eigenschaften sie haben, wo man sie erhält und was sie kosten. 

FairPhone 3+ an der Spitze 

Das Beste der insgesamt 27 gekürten Handy-Modelle weist einen Wert von 8,7 Punkten auf. Dabei handelt es sich um das FairPhone 3+. Auch die neusten Geräte von Samsung, etwa das Samsung Galaxy S21 und das Galaxy Z Fold3, erfüllen die Kriterien. Gut schneidet auch die brandneue Smartphone-Generation von Apple ab, das iPhone 13. Wer Wert auf Kameraqualität und einen schnellen Prozessor legt, ist mit diesen Modellen gut beraten. 

Gesamtbeurteilung von «Stiftung Warentest» 

Eine umfassendere Beurteilung von Handys hat vor kurzem die deutsche «Stiftung Warentest» vorgelegt. Sie gibt den Marken OnePlus, Apple und Huawei die beste Gesamtbeurteilung. Berücksichtigt wurden die Grundfunktionen eines Telefons: Kamera, Display, Akku, Handhabung und Stabilität. Der Aspekt der Reparierbarkeit steht im deutschen Rating nicht im Fokus. Bei den besten aktuellen Smartphones 2021 liegen die drei Spitzenmodelle von Apple, Samsung und Sony gemeinsam auf dem ersten Platz. Sie erreichen alle das Urteil «gut (1,7)» und überzeugen mit einer tollen Kamera, viel Leistung und scharfen Displays. «Der grosse Handy-Vergleich» auf der Website der «Stiftung Warentest»: www.test.de 

«Das gleiche Gerät kaufen wie die Freunde» 

Beim Kauf sollte man laut Steffen Hepp auf folgende Punkte achten: «Wählt man Geräte mit guter Reparierbarkeit, hat man im Zweifel länger etwas davon. Statt sie bei Defekten wegwerfen zu müssen, lassen sie sich in Repair-Shops zu angemessenen Preisen reparieren.» Das Smartphone sollte 5G-fähig sein, rät Steffen Hepp. Der Nachfolger des Mobilfunkstandards 4G sei mittlerweile grossflächig verfügbar und biete bis zu doppelt so hohe Surfgeschwindigkeiten. Und als weiteren guten Tipp gibt der Topten-Mann auf den Weg: «Häufig ist man gut beraten, auf ein Gerät mit gleichem Betriebssystem wie der Familien- oder Freundeskreis zu setzen.» So kann man sich gegenseitig bei Fragen oder Problemen austauschen und beraten.

Text: Stefan Hartmann, Topten