Staubsauger sind ein Segen. Die Auswahl an Modellen ist riesig, worauf also achten beim Kauf?
Gut hundert Jahre ist es her, dass Elektrolux und Hoover die ersten marktreifen Staubsauger entwickelt haben. Die praktischen Geräte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Allein in Schweizer Haushalten stehen heute über vier Millionen Staubsauger im Einsatz. Dass jedes Jahr 500 000 Staubsauger über den Ladentisch gehen, weist aber darauf hin, dass viele Geräte nach wenigen Jahren ersetzt werden müssen. Wir sollten also beim Kauf eines robusten und zugleich energieeffizienten Modells ein paar Überlegungen anstellen bezüglich Effizienz oder Lautstärke. Soll es ein Schlittensauger mit Kabel sein? Mit und ohne Staubbeutel? Ein Gerät mit Akku oder ein selbstständiger Roboter? Oder gar nur ein kleiner mobiler Handstaubsauger?
Zwei bis drei Dezibel machen einen Unterschied
Eine wichtige Rolle beim Kaufentscheid spielt die Lautstärke. Bei den allermeisten Topten-Modellen liegt die Bandbreite zwischen 60 und 70 Dezibel. Bereits vermeintlich geringe Unterschiede von 2 bis 3 Dezibel sind deutlich hörbar. Beutellose Modelle sind tendenziell lauter als Modelle mit Beutel. Das leiseste der energieeffizienten Topten-Modelle ist 57 Dezibel laut und weist eine Leistung von 500 Watt auf. «Die Wattzahl sagt allerdings wenig über die tatsächliche Reinigungsleistung aus», erklärt Nadja Gross von Topten. «Eine hohe Wattzahl sagt vor allem, dass das Gerät viel Strom verbraucht; ausschlaggebend ist, wie der Motor, das Gebläse und die Düsen konstruiert sind.» Um bei unserem Modell zu bleiben: In zehn Jahren verbraucht es Strom für 78 Franken. Ein weiterer Kostenfaktor sind die Staubbeutel, diese kosten 137 Franken in zehn Jahren.
Staubfreie Ausblasluft
Der durchschnittlich hohe Beutelpreis von rund 5 Franken wirft daher die Frage auf, ob ein beutelfreies Gerät nicht ökonomischer ist. Grundsätzlich ist das so, das Problem ist aber: Schlittensauger ohne Beutel wirbeln beim Leeren der Schmutzbox oft viel Staub auf. Einige wenige Modelle blasen beim Saugen den Feinstaub sogar hinten teilweise wieder raus. Beides ist für Personen mit Allergien oder Asthma ungünstig. Für sie sind darum Geräte mit für Allergiker ausgewiesenem Filtersystem am besten geeignet. Diese garantieren eine fast reine Ausblasluft.
Akkustaubsauger und Roboter
In den letzten Jahren hat das Angebot von Saugrobotern, die automatisch in der Wohnstube zirkulieren, stark zugenommen. Auch kabellose Staubsauger mit einem Akku sind stark im Trend. Hier gibt es sowohl kleine Modelle (Handstaubsauger) als auch grössere mit zusätzlichem Rohr, um auch am Boden saugen zu können. Robotermodelle sowie reine Akkustaubsauger ohne Kabel werden auf Topten noch nicht gelistet. Der Grund dafür ist, dass es keine Energieverbrauchszahlen gibt. Wichtig beim Kauf eines Akkusaugers: Je grösser der Akku, desto länger am Stück können sie zwar saugen, aber desto schwerer wird das Gerät.
Seit 2019 keine Energieetikette mehr
Seit Anfang 2019 ist die Energieetikette für Staubsauger in der EU ungültig, weil die Firma Dyson geklagt hatte. Seither steigen die Leistungszahlen (Watt) wieder, und Lieferanten von Staubsaugern dürfen Staubsauger ohne Energieetikette in der Schweiz verkaufen. Bestehende Energieetiketten müssen in der Schweiz aber nicht entfernt werden. Die Mindestanforderungen für Staubsauger bleiben weiterhin bestehen, insbesondere dürfen neue Staubsauger weiterhin maximal 900 Watt verbrauchen. Aktuell werden die gesetzlichen Mindestanforderungen überarbeitet und damit auch die Wiedereinführung einer Energieetikette auf EU-Ebene diskutiert. «Es bleibt zu hoffen, dass danach auch für Akkustaubsauger und Saugroboter ambitiöse Energieanforderungen gelten und die Produkte mit einem Energielabel wieder verglichen werden können», sagt Nadja Gross.
Tipps zum Staubsauger
Reparatur und Langlebigkeit: Sollte das Gerät oder Teile davon kaputtgehen, sollte man abklären, ob Ersatzteile wie beispielsweise ein neuer Schlauch oder eine neue Düse bestellt werden können. Dies ist billiger und schont die Umwelt: Darum am besten schon beim Kauf abklären! Seit kurzem gibt es auch für Staubsaugermodelle den Reparierbarkeitsindex. Je höher der Index, desto besser lassen sich Ersatzteile finden und einbauen. Das erhöht auch die Lebensdauer des Geräts.
Entsorgung: Alte Staubsauger dürfen kostenlos bei einer Verkaufsstelle zurückgegeben werden, auch ohne Kauf eines neuen Geräts.
Langsam und gleichmässig saugen: Tönt banal, ist aber nicht unwichtig. Je langsamer und gleichmässiger gesaugt wird, desto mehr Schmutz kann aufgenommen werden. Tiefer liegende Schmutzpartikel werden nur entfernt, wenn mehrmals über die gleiche Stelle gesaugt wird.