Wasserkocher im Test

Wasserkocher haben die Herdpfanne schon lange abgelöst. Sie sind schneller und handlicher – und senken den Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent. Aber nicht alle Modelle sind gleich gut.

Die Hauptbotschaft zum Kauf eines Wasserkochers ist einfach: Immer nur so viel Wasser erhitzen wie nötig. So lässt sich am meisten Energie sparen. Darum sollte man zuerst die Menge Wasser abmessen, die es für eine Tasse Tee, Kaffee oder Suppe braucht. Das sind meist nur etwa zwei Deziliter. Wichtig ist, dass das Gerät eine kleine Minimalfüllmenge hat und auch bloss zwei Deziliter Wasser erhitzen kann. Erwärmt man in der Regel nur kleine Mengen Wasser, reicht ein Gerät mit der Gesamtfüllmenge von einem halben Liter.

Ein Wasserkocher kann aber nicht nur für das Kochen von Tee- oder Kaffeewasser verwendet werden. Wer häufig Pasta kocht, braucht regelmässig eine grosse Menge kochendes Wasser. Am effizientesten erhitzt man das Spaghettiwasser im Wasserkocher und schüttet es dann in den Topf um. Einen Liter Wasser zu erhitzen dauert in der Regel 3 bis 4 Minuten.

Oft reichen 80 Grad

Oft muss das Wasser gar nicht kochend heiss sein. Für Grüntee etwa oder für eine Bettflasche reichen schon 80 Grad. Dafür ist es ideal, wenn man die Temperatur beim Wasserkocher individuell einstellen und auf die gewünschte Wassertemperatur absenken kann. Weitere Tipps: Eine Warmhaltefunktion im Wasserkocher ist wenig sinnvoll, denn das braucht unnötig Energie. Besser, man erhitzt die noch warme Restmenge von neuem.

Gut zu wissen

Topten empfiehlt zwei Dutzend Wasserkocher, die getestet wurden. Es handelt sich durchwegs um energieeffiziente Geräte. Ist der Wasserkocher in Betrieb, sollten andere leistungsstarke Geräte wie Kaffeemaschine oder Staubsauger nicht eingeschaltet werden, da der Kocher viel Leistung beansprucht, in der Regel 2000 Watt bei 10 Ampere. Die von Topten geprüften Geräte verfügen über eine einstellbare Temperaturwahl und über eine gut sichtbare Wasserstandsanzeige. Ob die Öffnung genügend gross zum problemlosen Befüllen und Reinigen ist, wurde beim Test ebenfalls berücksichtigt.

Hülle: Verbrennungsgefahr

Beim Kauf des Wasserkochers sollte man ein Modell mit wärmeisolierter Hülle bevorzugen, was den Wärmeverlust, letztlich aber auch die Verbrennungsgefahr senkt. Beim Aufheizen sind zwar alle Geräte top, doch bei den meisten wird gleichzeitig das Gehäuse heiss, und zwar bis zu 70 Grad. Dieser Sicherheitsmangel kann, gerade wenn Kinder im Haushalt sind, eine Gefahr darstellen. Es genügt nicht, wenn die Bedienungsanleitungen nur vor heissen Stellen warnen.

Material: Kein Plastik

Ein weiterer Punkt, auf den es zu achten gilt, ist die Beschaffenheit des Materials bei der Innenverkleidung des Wasserkochers.«Kassensturz» und «Saldo» haben kürzlich acht Wasserkocher mit Temperatureinstellungen zwischen 40 und 100 Grad getestet. Die Modelle waren innen ausschliesslich aus Glas oder Metall, denn bei Geräten aus Plastik können sich beim Erhitzen kleinste Kunststoffteilchen lösen.

Text: Stefan Hartmann, Topten