Editorial

Andrea Bauer, Redaktorin

Liebe Leser*innen

Nach der letzten Ausgabe habe ich einen Leserbrief erhalten. Der Autor befand, in letzter Zeit sei im M+W etwas gar oft über ältere Mietende berichtet worden. Dabei hätten die Jungen genauso ihre Probleme mit dem Wohnen. Bei ihm sei der Eindruck entstanden, so der Autor, der Mieterinnen- und Mieterverband würde sich vor allem um die Ü65-Generation kümmern.

Natürlich schrieb ich dem Herrn zurück. Es stimmt, dass wir im M+W in letzter Zeit ein paar Mal über ältere Mietende berichtet haben. Dies aus gutem Grund: Wenn man plötzlich seine Wohnung verliert und ein neues Zuhause suchen muss, spielt es eine grosse Rolle, ob man 25 ist oder 90.

Selbstverständlich setzt sich der Mieterinnen- und Mieterverband für alle Mietenden ein, und zwar in ganz unterschiedlichen Bereichen. Wo genau die Baustellen in der Wohnpolitik aktuell liegen, hat uns MV-Generalsekretärin Natalie Imboden im Interview erzählt. Sie ist vor Kurzem in den Nationalrat nachgerutscht und verlässt deshalb den Verband im Herbst.

Unter anderem wird der Mieterinnen- und Mieterverband voraussichtlich ab Ende Jahr gegen einige Vorlagen aus Immobilienkreisen das Referendum ergreifen müssen. Darunter eine, die insbesondere die jüngeren Mietenden interessieren dürfte: Die Untermiete soll nämlich stark erschwert werden.

Eine weitere Baustelle betrifft die Energiepreise. Angesichts der steigenden Preise für Heizöl und Gas – und deren Auswirkung auf die Nebenkostenabrechnung im nächsten Jahr – hat der Mieterinnen- und Mieterverband kürzlich vom Bundesrat eine Energiezulage für Geringverdienende gefordert. Was dieser dazu meint, lesen Sie im Text von Michael Töngi auf den folgenden Seiten.

Um welche wohnpolitische Baustelle es auch immer gehen mag – wir halten Sie auf dem Laufenden.