Draussen trocknen auch im Winter 

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Es gibt umweltfreundlichere Arten, die Wäsche zu trocknen, als mit dem Tumbler. Aber nicht immer ist er die schlechteste Wahl. 

Kleider oder Bettwäsche müssen regelmässig gewaschen werden. Wie man die Wäsche trocken kriegt, ist vor allem im Winter ein grosses Thema. Heute kommt oft der Tumbler zum Einsatz. Und der braucht natürlich Strom. Für das maschinelle Wäschetrocknen im Tumbler verbrauchen Schweizer Haushalte jedes Jahr rund 800 Millionen Kilowattstunden (kWh). Sie zahlen dafür 160 Millionen Franken. 2023 dürften es deutlich mehr sein, die Stromversorger haben bereits mehrmals einen Anstieg der Preise angekündigt. Strom ist eine kostbare Ressource, wie uns spätestens jetzt bewusst geworden ist. 

Feuchtigkeit muss entweichen können 

Wie also trocknen wir die Wäsche im Winter, ohne viel Strom zu verbrauchen? Unser Vorschlag: Zuerst einmal gut ausschwingen – achten Sie auf eine hohe Drehzahl, wenn Sie die Waschmaschine einstellen. Schritt zwei: Wenn möglich die Wäsche am Wäscheständer im Freien, auf dem Balkon oder der Veranda, trocknen lassen. «Selbst bei Nebel und klirrender Kälte verdunstet der grösste Teil der Feuchtigkeit, es dauert einfach etwas länger. Die Wäsche mit wenig Restfeuchte kann dann ohne Probleme in der Wohnung getrocknet werden», erklärt Nadja Gross von Topten. 

Wenn diese Möglichkeit nicht besteht: Die Wäsche in einem ungeheizten Raum aufhängen, und zwar bei einem geöffneten Fenster, damit die Feuchte entweichen kann. «Wenn die Feuchtigkeit nicht entweichen kann, setzt sie sich in Ecken, Mauern oder Möbeln fest, was zu Schimmelbildung führen kann und unbedingt zu vermeiden ist», so Nadja Gross. 

Keine Kippfenster im Winter 

Natürlich bleibt immer die Möglichkeit, die Wäsche in der Wohnung aufzuhängen. Das Problem ist, dass die Luft dabei meist sehr feucht wird. Die Feuchtigkeit muss durch das wiederholte Öffnen der Fenster abgeführt werden, sonst kann sich auch hier Schimmel bilden. Das Fensteröffnen hat aber einen Haken: Geheizte Luft und damit viel Energie geht verloren. «Ganz schlecht ist die Kippfensterstellung, da hier wertvolle Heizenergie zum Fenster hinaus verschwendet wird. Demgegenüber ist die Nutzung eines effizienten Tumblers sinnvoller.» Effiziente Tumbler finden sich auf der neutralen Plattform Topten

Die Luftfeuchtigkeit im Raum zu überprüfen, ist vor allem in Altbauten wichtig und hilft zum Vermeiden von Schimmel. Dazu ist ein Hygrometer nützlich. Neben dem Wäschetrocknen kann auch Duschen oder Kochen die Luftfeuchtigkeit stark erhöhen. Die optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung liegt bei einer Raumtemperatur zwischen 18 und 21 Grad bei 35 bis 50 %. Regelmässiges Stosslüften ist im Winter sinnvoll, weil so die feuchte Luft ausgetauscht wird. In einigen Fällen, beispielsweise bei Minergiebauten mit automatischer Lüftung, wo die Luft oft sehr trocken ist, kann das Trocknen der Wäsche in der Wohnung Abhilfe schaffen. 

Je trockener, desto besser 

Gut zu wissen: Wäsche trocknet nicht umso besser, je wärmer der Raum ist, sondern je trockener die Luft darin ist. Darum benutzt man am besten jenen Wohnraum, in dem die Raumtemperatur ohnehin tief ist, weil er nicht benutzt wird. Der beste Ort zum Trocknen der Wäsche im Winter ist ein Raum im Keller. Lässt sich dort kein Fenster öffnen, muss die Feuchtigkeit mit einem Entfeuchter (Raumluftwäschetrockner) abgeführt werden. Auch in diesem Fall ist jedoch die Nutzung eines effizienten Tumblers sinnvoller, denn auch Raumluftwäschetrockner brauchen ja Energie, sind aber meist weniger effizient als Tumbler. 

Autor: Stefan Hartmann, Topten

Topten.ch ist eine unabhängige Preisvergleich-Plattform, deren Fokus auf Energieeffizienz, geringer Umweltbelastung und Qualität liegt. Topten.ch wurde im Jahr 2000 vom WWF Schweiz, dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich ewz und der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz S.A.F.E gegründet und existiert heute in 15 europäischen Ländern sowie in Argentinien, Brasilien, Chile und Peru.