Das Balkon-Kraftwerk

Zwei Photovoltaik-Panels auf dem Balkon können rund 30 Prozent des gesamten Stromverbrauchs liefern. Foto: yuma.de

Mit Solarpanels auf dem Balkon können Mieter*innen die Stromrechnung reduzieren und etwas Sinnvolles für die Umwelt tun.

Für das Anbringen einer Solaranlage braucht es nicht zwingend ein Hausdach – ein sonniger Balkon und eine Steckdose tun es auch. So können auch Mieter*innen einen kleinen Beitrag zur Energiewende leisten. Und dazu auch noch Kosten sparen.

Einsparungen von bis zu 30 Prozent

Geht man bei einer Schweizer Wohnung von einem durchschnittlichen Verbrauch von 2000 Kilowattstunden pro Jahr aus, so kann eine steckfertige Plug-&-Play-Photovoltaik-Kleinanlage mit zwei Panels bis zu 30 Prozent des eigenen Verbrauchs abdecken, schätzt der Energiefachmann Steffen Hepp von Topten.

So lässt sich die jährliche Stromrechnung um 100 bis 150 Franken entlasten. Wichtiger noch ist jedoch, dass man damit etwas Gutes tut: Man trägt etwas zur Energiewende bei und spart CO2 ein. Zudem ist man in Zeiten von steigenden Strompreisen unabhängiger. Topten bietet eine Übersicht über viele Modelle und Anbieter am Schweizer Markt unter www.topten.ch/solar. Eine 300-Watt-Anlage (1 Panel) ist bereits ab 600 Franken erhältlich, eine solche mit 600 Watt (2 Panels) kostet rund 1200 Franken.

Energieversorger und Vermieter informieren

Für die Inbetriebnahme der eigenen Photovoltaik-Anlage braucht es keine Fachperson. Mieter*innen können sie selber installieren. Die Plug-&-Play-Anlage wird direkt in der Steckdose auf dem Balkon eingesteckt. Die PV-Panels werden zusammen mit den Wechselrichtern geliefert, die den PV-Gleichstrom zu Wechselstrom umwandeln. Der Strom fliesst so in den eigenen Haushalt. Für die Panels braucht es keine Bewilligung des Energieversorgers, solange sie nicht mehr als 600 Watt Leistung produzieren. Es gilt aber eine Meldepflicht beim lokalen Energieversorger vor der Inbetriebnahme. Meist genügt ein formloses Schreiben zusammen mit der sogenannten Konformitätserklärung der Anlage. Diese ist in der Regel auf der Website des Lieferanten zu finden.

Auch die Vermieterschaft sollte informiert werden. «Weil das Mietobjekt ausserhalb der Balkon-Brüstung endet, sollte das Vorhaben vorgängig dem Vermieter gemeldet werden», sagt Fabian Gloor, der Rechtsberater des Mieterinnen- und Mieterverbands, und ruft in Erinnerung: «Früher gehörten die Parabol-Antennen auf dem Balkon zum vertrauten Bild von Mehrfamilienhäusern.»

Panels sicher anbringen

Grundvoraussetzung bei steckfertigen Plug-&-Play-Panels: Sie müssen solide und sicher am (gut besonnten) Balkongeländer befestigt sein. Zusätzlich muss eine Steckdose im Balkon-Aussenbereich zur Verfügung stehen. Zum Anbringen der Anlage braucht es aber grundsätzlich kein spezielles Fachwissen. Allenfalls ist auch ein Platz auf einem (Flach-)Dach oder einem Velo- oder Autounterstand denkbar. Mit der richtigen Halterung ist das kein Problem.

Text: Stefan Hartmann, Topten