Unterhaltskosten gehen ins Geld

Druckermodelle, die mit Tintentank funktionieren, sind kostengünstiger und verursachen weniger Abfall.

Texte oder Mails ausdrucken oder nicht – jedes Mal ein kleiner Gewissensentscheid: Es braucht dafür ja Strom, Papier und Toner oder Tinte. Worauf soll man achten, wenn man auf den Drucker angewiesen ist und ein Gerät kaufen muss?

Rund vier Millionen Laser-und Tintenstrahldrucker stehen in der Schweiz in Haushalten und in Büros im Einsatz. Die Geräte verbrauchen rund 80 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr. Dabei erstaunt, dass weniger als zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs beim Ausdrucken von Texten anfallen. Den Grossteil der Energie verbrauchen die Drucker im Standby-Betrieb. Standby bedeutet: Das Gerät ist zwar ausgeschaltet, aber via Kabel am Netz, was Strom braucht. Erst das Umlegen des Kippschalters bei der Steckerleiste trennt es ganz vom Netz. Bei der Betriebsart «Schlafmodus» ist der Drucker nur teilweise ausgeschaltet und rascher wieder druckbereit, braucht aber auch mehr Strom als im Standby.

Laser- oder Tintenstrahldrucker?

Grundsätzlich gibt es den Laser-und den Tintenstrahldrucker. Tintenstrahldrucker (oder Inkjets) funktionieren mit Tintenpatronen oder Tintentanks, Laserdrucker arbeiten mit Einweg-Tonerkassetten. Wo liegen die Unterschiede? Topten listet unter www.topten.ch/drucker die besten, umweltfreundlichsten und effizientesten Drucker für daheim oder im Büro auf. «De facto brauchen Laserdrucker mehr Strom und auch mehr Material. Zudem belasten sie die Raumluft. Sie sind aber auch deutlich schneller», erklärt Nadja Gross von Topten. Für den Privatgebrauch ist ein Tintenstrahl-Drucker völlig ausreichend. Personen aber, die sehr viel drucken müssen und vor allem im Homeoffice arbeiten, brauchen vielleicht eher einen leistungsstärkeren Laserdrucker, räumt Nadja Gross ein. Ein Tintenstrahldrucker spuckt – je nach Modell – 8 bis 15 Seiten pro Minute aus; beim Laserdrucker können das gut und gerne 25 Seiten und mehr sein. Farbbilder brauchen logischerweise viel Tinte respektive Toner. «Die Unterhaltskosten übersteigen schnell einmal die Anschaffungskosten des Druckers selbst», warnt Nadja Gross.

Tintentank im Vormarsch

Mittlerweile bieten viele Hersteller Druckermodelle an, welche statt mit Tintenpatronen mit Tintentanks funktionieren. «Modelle mit Tintentanks finden immer mehr Verbreitung», sagt Nadja Gross. Sie können mittels Tintenflaschen selber aufgefüllt werden. Dies ist nicht nur deutlich kostengünstiger, man verursacht auch viel weniger Abfall, und das lästige Eintrocknen und Ersetzen der Patronen entfällt.

Effizient drucken – Geld und Ressourcen sparen

Beim Kauf eines Laserdruckers sollte man auf das deutsche Umweltlabel des «Blauen Engels» achten. Das Label bewertet die Belastung für die Umwelt und die Risiken für die Gesundheit wie die Innenraumbelastung. Das Label hat auch strenge Anforderungen bei der Werkstoffauswahl respektive bei der Verwendung von schadstoffarmen Materialien. Ein gutes Gerät ist recyclinggerecht konstruiert und hat einen tiefen Energieverbrauch. Alle Laserdrucker auf der Topten-Liste sind mit dem «Blauen Engel» ausgezeichnet.

Papierverbrauch senken: Doppelseitig drucken

Über den ganzen Lebenszyklus betrachtet fällt vor allem der Papierverbrauch fürs Drucken stark ins Gewicht. Wer hier sparsam ist, bewirkt am meisten für die Umwelt. Tipps: Wenn immer möglich sollte Papier doppelseitig bedruckt werden. Aus diesem Grund sind alle Drucker auf Topten fähig, doppelseitig zu drucken. Sinnvoll ist es in vielen Fällen auch, zwei Seiten eines Dokuments auf einer Seite zu drucken. Bei vielen Geräten lassen sich diese Funktionen standardmässig voreinstellen. Beide Massnahmen sparen Papier und damit auch Energie bei der Papierherstellung. Empfohlen wird Recyclingpapier. Dieses braucht in der Herstellung bis zu drei Mal weniger Energie und Wasser als Frischfaserpapier. Wenn es unbedingt Frischfaserpapier sein muss, achte man auf das FSC-Label, also auf Holz aus nachhaltigem Anbau als Rohstoff. Viele Dokumente lassen sich in Schwarzweiss statt Farbe drucken. So lässt sich auch Farbe sparen.

Teure Tonerkassetten und Tintenpatronen

Das Teuerste bei beiden Druckertypen sind die Tintenpatronen und Tintentank-Nachfüllflaschen für Tintenstrahldrucker und die Tonerkassetten bei den Laserdruckern. Es braucht in allen Fällen jeweils vier Patronen, Flaschen oder Kassetten, eine pro Farbe. Erfreulich ist immerhin, dass leere Patronen und Toner gratis an den Hersteller zurückgesendet werden können. Ausgediente Geräte nimmt die Sammelstelle jeder Gemeinde entgegen.

Text: Stefan Hartmann, Topten